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Wo ist mein Platz auf dieser Welt?

Wir sind auf dieser Welt.

Das wissen wir.

Schliesslich haben wir ja einen Körper, können denken und fühlen.

Nur zu gut kennt ihr aber das Gefühl, nicht auf diese Welt zu gehören. Fragen tauchen auf:

  • Warum wurde ich in so eine Familie geboren?
  • Wie bin ich in diesem Job gelandet?
  • Wo gehöre ich hin?
  • Warum bin ich hier?

 

Wir sind auf dieser Welt, doch diese Welt scheint nicht auf uns gewartet zu haben.

Wir arbeiten hart an uns selbst in der Hoffnung, doch noch unseren Platz hier zu finden oder zu erhalten, doch noch anzukommen. Und dennoch gibt es Momente, in welchen wir das Gefühl haben, trotz der harten Arbeit kommen wir nirgends an.

 

Grundsatzfragen:

  • Bist du wirklich bereit, ganz auf dieser Welt zu sein?
  • Willst du wirklich das ganze Paket mit der gesamten Palette an Emotionen und Erfahrungen?
  • Oder hoffst du insgeheim so wie ich, dass sich das als negativ Erachtete umgehen lässt oder du das Leid zumindest nicht so intensiv erfahren musst wie die Freude?

 

Es scheint in jedem von uns verschiedene Persönlichkeitsaspekte zu geben, welche das Licht der Welt gegenüber dem Schatten bevorzugen.

  • Es gibt den resignierten Alten in uns, von dem alles abprallt.
  • Es gibt den Bequemen, der sich alles so einrichtet, dass es mit möglichst wenig Aufwand verbunden ist.
  • Es gibt das harmoniebedürftige Kind, welches sich mit allen vertragen möchte.
  • Es gibt den spirituellen Besserwisser, welcher am liebsten schon an einem anderen Ort wäre.
  • Und es gibt noch viele mehr.

Welche Aspekte leben gerade dein Leben?

 

Versteht mich nicht falsch, wir brauchen sie.

Mein resignierter Alter beschützt mich davor, in meinem Job durchzudrehen.

Der spirituelle Besserwisser erinnert mich auch in der Schlange an der Coop Kasse daran, dass nichts ewig dauert.

Der Bequeme hilft mir, nicht in irrsinnigem Perfektionismus zu versinken und das Kind stellt sicher, dass ich mich nach einer Auseinandersetzung auch wieder versöhne.

 

In manchen Situationen sind sie unsere Lebensretter, denn das ist ihre Aufgabe:

Sie wollen uns vor Schmerz beschützen.

Wenn aber ein Persönlichkeitsaspekt in einem Lebensbereich oder einer Situation die Oberhand behält, stellt er sicher, dass wir in diesem Moment niemals ganz ankommen. Wir sind dann nicht ganz auf dieser Welt, kriegen nicht die ganze Bandbreite an Emotionen ab. So beschützt er uns vor Schmerz.

 

Aber wie sollen wir eine Situation – unser Leben – mitgestalten, wenn wir darin gar keinen Platz einnehmen können?

Wir warten darauf, dass uns jemand einen Platz einräumt. Doch wann ist das euch schon mal wiederfahren?

 

Wir können uns unseren Platz in dieser Welt nur selbst geben.

Wir müssen ein klares JA zu unserem Leben finden.

Ein Leben, in welchem jeder Aspekt von uns Platz hat ohne dass es von einem dominiert wird. Ein Leben, in welchem all unsere Gefühle und Gedanken willkommen sind.

 

Wie man das macht?

Wenn ich das wüsste, gäbe es in diesem Blog nicht so viele Fragezeichen. Es ist ein hoch gestecktes Ziel. Die Selbstfindungs-Literatur ist umfangreich und niemand hat das eine Erfolgsrezept.

 

Die Antwort steckt wohl in jedem einzelnen von uns. Mein Vorschlag ist, den Blick vom unbezwingbaren Mount Everest der Selbstfindung abzuwenden und einen ersten bescheidenen Schritt zu tun:

 

  • Was brauchst du jetzt gerade?
  • Was macht dir jetzt gerade Freude?

 

Und ich spreche hier nicht vom Matterhorn des Vertrauens oder der Eigernordwand der Selbstliebe. Ich spreche von einem Kaffe, einem heissen Bad, einem Spaziergang oder einfach einem tiefen Atemzug.

Was auch immer es ist, tu es einfach, ohne dass jemand ausser dir selbst dich darum bittet.

 

Falls es dir im Moment schwer fällt, diese feine Stimme in deinem Innern wahrzunehmen, kann ich dir nachfolgend zwei Übungen empfehlen, die dein ICH-Gefühl stärken sollen, damit du die Stimme in dir wieder deutlicher hörst. Denn sie hat alle Antworten.

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